KUNZert in Biglen

Konzertkritik: KUNZ im Bären Biglen
Bildquelle: 
© Silvia Odermatt

Ein relativ kleiner Gewölbekeller mit einer Bühne am einen Ende des Raumes. Ca. 40 Stühle und einige Stehtischchen für die Besucher. Das Konzertlokal des Bären in Biglen ist gut überschaubar und bietet knapp 100 Leuten Platz. Als erstes entführt Kunz uns mit dem Song «Vierwaldstättersee» in seine Heimat. Das Publikum hat er bereits ab den ersten Takten auf seiner Seite. Auch bei den nächsten Songs heizen KUNZ und seine 5-köpfige Band ordentlich ein, ob «frei, jung und wöud» oder auf Weltreise mit «Marco Polo», das Publikum ist selten so textsicher und singfreudig wie in Biglen. 

 

Zum Schluss des ersten Sets bringt er das Publikum mit einem sogenannten Line-Dance zum Tanzen. Er schwärmt von den Frauen im Norden im Song «Schwedinne». Das Publikum tanzt und singt wiederum jede Zeile lauthals mit. Auch die gut halbstündige Pause in der Mitte des Konzerts vermag der Stimmung keinen Dämpfer zu verpassen. Gespannt warten alle auf den zweiten Teil. Diese jedoch wird ganz sanft eingeläutet. KUNZ betritt die Bühne, spielt den Song «ned ellei» aber ironischerweise alleine. Völlig akustisch, nur mit Gitarrenverstärker, aber ohne Mikrofon. Ein Gänsehaut-Moment an diesem Abend. 

 

Seine Band gesellt sich wieder dazu und die Party geht von vorne los. Es wird von einem Drama und geflüchteten Schafen erzählt, von einem Mann, der hätte sparen sollen gesungen, und die Besucher zum Mitklatschen und Mitsingen animiert. 

 

KUNZ und Band. (© Silvia Odermatt)

 

Doch KUNZ hatte nicht nur die Songs seines Albums «Eifach So» im Gepäck, sondern auch ältere Stücke von seiner ersten EP «Chopf, Härz, Hand». So erzählt er im Song «Juliette» von seinen ersten Ferien alleine und der dort erfahrenen Sommerromanze. 

 

Was natürlich auf keinen Fall fehlen durfte, war «Lüüt so wie mer», den viele aus der SRF-Sendung «Happy Day» kennen. «Eifach so» wurde aus dem Publikum ein zweistimmiger Chor gebildet, bevor die Jungs sich mit «Settig Momänte» für den Abend bedanken und sich verabschieden. 

 

Das Publikum, hatte noch nicht genug. Nach einer kurzen Verschnaufpause gab es noch eine Zugabe. Zuerst durften die Musiker jedoch noch je eine Bären-Rose von Besuchern in Empfang nehmen. Blumig geschmückt wurde dann eine erste Zugabe gespielt. Um den Abend ausklingen zu lassen spielte KUNZ noch «schlof nome i» eine sanfte Ballade der EP. Nachdem die Bühne leer war forderte das Publikum nochmals eine Fortsetzung. KUNZ und seine Band entführten uns nochmals nach Schweden und forderten noch einmal den Einsatz aller. Danach war das Konzert endgültig vorbei. Ein grandioses KUNZert, ein richtiges Folk-Fest. 

 

Mehr Infos zu KUNZ auf seiner Website

Kimberly Salzmann / Sa, 06. Dez 2014